Figurentheater

 

Bildende Kunst und Figurentheater haben eine enge Verbindung - beide erschaffen Bildwelten.

Viele bildende KünstlerInnen haben für das Theater bzw. speziell für das Figurentheater gearbeitet (Alexandra Exter, Hannah Höch, Lavinia Schulz, Sophie Taeuber, Alexander Calder, Paul Klee, Pablo Picasso).

Der Kunstfänger ist Schnittpunkt beider Kunstgattungen und läßt den Besucher Kunst und Figurenspiel experimentell erleben.

 

Neben den klassischen Marionetten- und Handpuppentheatern beinhaltet diese Theaterform aber auch Masken-, Tischfiguren-, Schatten-, Papier-, Material,- und Objekttheater.

Das Figurentheater wird daher auch als Theater der Dinge bezeichnet, da es mit Gegenständen spielt und ihnen Leben einhaucht. Es bietet zudem die Möglichkeit, den Spieler sichtbar auf der Bühne agieren zu lassen. 

 

 

 

 

 

 

"aus dem off"

 

Die openstage von Frida auf der Studiobühne des Figurentheater-Kollegs in Bochum.

Bilder vom Susanna Eusterfeldhaus, Diplom Designerin (FH)

 

  

 

 

 

 

 

 

Neues vom Theater

 

 

Das Ensemble des Kunstfängers und ...

 

 

 

... der Theaterchor.

 

 

 

 

 

 

 

La chaise Rouge

 

  

 

 

 

 

 

 

Märchenkiste St. Peter 

 

Figurentheater in Neuss/Hoisten

Bühnenbild:

Entwurf Elena Losereit, Ausführung Siegfried Schaffrinski, Markus Welz

 

 

 

 

 

 

 

Im goldenen Hain 

 

 

Tief im Wald, fern von jeder Zivilisation, gibt es einen goldenen Hain. Selbst der Mond verweilt hier einen Augenblick länger, so vollkommen ist dieser Ort. Am Rande dieses Hains steht ein Altar. Dort legt an jedem Neumond eine Priesterin Blumen nieder. Bewacht wir die Stätte von einem Wesen, das einer Echse nicht unähnlich ist. Jeder, der diesen Ort besucht hat, ist von seiner Schönheit überwältigt. Mancher fragt die Priesterin um Rat. Und sie empfängt jeden, der ihre Hilfe benötigt und den Weg durch den Wald findet. Doch seit geraumer Zeit breitet sich eine Fäulnis aus...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quersumme zwölf

 

 

Vier an einem Tisch.

Zwölf Tische, 48 in einem Saal.

 

Vierhundert Eisenbahnzüge am Tag.

Einer sagt: “Hast Du im Lotto gewonnen?“

Ein Anderer: "Zum Teufel!“

 

Sechs Türen im Saal.

Drei führen auf den Vorplatz,

drei auf den Bahnsteig.

 

Gekocht wird frisch!

Für jeden eine Portion.

48 Portionen Kalbsleber mit Püree, dazu Portwein;

48 Teller, Gläser, Messer und Gabeln.

Zum Dessert Creme Catalán.

 

48 Augenpaare blicken verunsichert auf die Uhr an der Wand -

1:56 Uhr.

 

Und am Ende nimmt jeder seinen letzten Zug. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plastikpuppen

 

Plastikpuppen – Puppenrahmen – Rahmenlust – Lust auf Plastik

 

 

 

 

 

 

 

Ode an die Herren und Damen

 

Ode an die Herren und Damen

 

 

Sie aßen immer zur gleichen Zeit,

schweigend aßen sie –

manchmal blickte er auf, manchmal sie,

aber nie gemeinsam.

 

Sie kauten, schluckten und kauten,

sie saßen und aßen

und aßen und saßen.

 

Matsch flog gegen das Fenster,

hinter dem sie saßen – wie Geier.

Von der Welt draußen ahnten sie nichts

oder verdrängten sie absichtlich.

Innerlich schrieen sie, aber nach außen drang nichts.

 

War es nicht ihr gutes Recht?

Nur zu kauen, zu schlucken und wieder – zu kauen.

 

Schweigend aßen sie alles,

Verdauliches und Unverdauliches,

feine Stücke, die man schlingen konnte,

grobe Stücke, die man lange kauen musste.

Zu lange!

 

ja früher, früher waren sie mondän, mit schickem Kleid,

gestärktem Kragen, roten Lippen und lackierten Fingernägeln.

 

And now? Eat all you can!

 

Genoveva schrie sie, Siegfried er wortlos,

Kaltherzigkeit war ihr Wortschatz,

Trottel seiner.

Rauskommen ging nicht! Die Ahnungslosen.

 

Geschnittene Kartoffeln, feiner Heringssalat,

feine Stücke, die man gut schlingen konnte –

das geht mir nicht dadurch, notierte sie oft in ihren Kalender.

Wiederholungen waren täglich.

 

Möhren, roter Traubensaft,

Erdäpfel mit jungem Zander.

 

ja früher, früher war alles anders,

Lippen rot, Fingernägel blau und grün der Lackschuh.

 

And now? Gwen Stefani was here and Madonna

and Cate Blanchett.

 

Die Alte!

 

 

 

 

Vera feat. Richard

eine Bilder-Geschichte

 

13.06.

Sie begegneten sich zum ersten Mal im RzK (Raum für zeitgenössische Kunst) an der Görlitzer Straße.

Gleichzeitig standen sie vor einer Zeichnung von Fernand Léger.

Sie war Modistin, er hatte Prokura und war zu Besuch in der Stadt.

15.06.

Das zweite Mal sahen sie sich in einem Café in der Innenstadt.

"Mein Name ist Vera", sagte sie, als sie auf ihn zukam. "Ich heiße Richard", antwortete er ein wenig zu förmlich. Trotzdem fragte sie ihn, ob er sie am Donnerstag in die Oper begleiten würde.

19.06.

Der „Bajazzo“ war grandios. Am Ende der Aufführung feierte das Publikum Orchester und Ensemble mit stehenden Ovationen. Auch Vera und Richard waren begeistert. Einig waren sich beide, dass eine junge Sopranistin aus der Schweiz die Rolle der „Nedda“ großartig interpretiert und - wie Caruso mit dem "Canio" - sich völlig mit ihrer Figur identifiziert hatte.

Richard brachte Vera zur Bahn. Beide genossen die Gesellschaft des Anderen und sie verabredeten sich erneut für den übernächsten Abend.

21.06.

Sie trafen sich am Hauptbahnhof und Vera machte den Vorschlag ins „Resi“

zu gehen - Bar und Künstlerspiele.

22.06.

Sie blieben bis in den frühen Morgen im "Resi" und nahmen die erste Bahn zu Richards Hotel. Dort frühstückten sie auf seinem Hotelzimmer, von wo aus sie einen unglaublichen Blick auf die Stadt hatten.

27.06.

An diesem Morgen mußte Vera schon früh zu einer Textilmesse nach Brüssel aufbrechen. Doch bevor sie am Bahnhof in den Zug stieg, hatte sie an der Rezeption von Richards Hotel noch einen Briefumschlag abgegeben. Als der Hotelportier den Brief Richard überreichte, wanderte ein Lächeln über dessen Gesicht. Der Inhalt: ein Portraitfoto von Vera.

03.07.

Ohne Vera war die Stadt verändert - irgendwie leer. Und so vertrieb sich Richard die Zeit mit Museums- und Galeriebesuchen,...

04.07.

...während Vera am Ende ihres Aufenthalts in Brüssel noch eine Freundin im nahegelegenen Namur besuchte. Sie und Isabelle hatten zusammen an der Textilfachschule studiert.

08.07.

Vera war am Morgen mit dem Nachtzug aus Brüssel zurückgekehrt. Am Abend holte Richard sie im Modeatelier ab und lud sie in die Lenuschka-Bar ein. Die Bar hatte er auf seinen Streifzügen durch die Stadt entdeckt. 

09.07.

Betrat man die Lenuschka-Bar, war man in einer anderen Welt. Hier stand alles Kopf. Diese Bar hatte ihre eigenen Gesetze - im Herbst feierte man das Frühlingsfest, im Sommer Silvester, die Wände waren bemalt mit fremdartigen Wesen und Getier und bezahlt wurde mit eingetauschten Muscheln. Vera und Richard tauchten in diesen Kosmos ein - bis...

12.07.

...zu Richards Abreise.

Doch die Zeit war unwirklich und willkürlich. Vera und Richard ahnten, daß sie sich nicht wiedersehen würden. Vera hatte als Abschiedsgeschenk für Richard eine Künstlermonographie über Max Klinger gekauft und auf die erste Seite als Widmung geschrieben:

Dem lieben Richard zur Erinnerung

An schöne Stunden in der Lenuschka-Bar,

In zigeunerlicher Verbundenheit

                                                    Vera S.

                                                             Am 13.II.43

13.07.

Richard war nach dem Krieg noch einmal zu Besuch in der Stadt, aber Vera begegnete er nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Tod und das Mädchen

 

Das Mädchen:

 

Vorüber! Ach, vorüber!

Geh, wilder Knochenmann!

Ich bin noch jung, geh, Lieber!

Und rühre mich nicht an.

 

Der Tod:

 

Gib deine Hand, du schön` und zart` Gebild`!

Bin Freund, und komme nicht, zu strafen.

Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,

Sollst sanft in meinen Armen schlafen! 

 

                                                             Matthias Claudius  (1740 – 1815) 

 

 

 

 

 

Maskentheater 

 

Manchmal begegnet man der Figur des Schreinermeisters Max Grünholz 

auf den Straßen Wuppertals;

Maskentheater für Menschen ab 6 Jahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Masken, Masken, Masken

 

Ausstellungsnacht zum "langen Tisch" am 28.06.2014

 

 

 

 

 

 

 

"Der Garten der Königin"

 

Tischtheater zur Kunst- und Museumsnacht in Wuppertal am 28.06.2013.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Fädenreich"

 

"Fädenreich" steht für Projekte, mit denen der Kunstfänger das Zusammenspiel verschiedener Künste fördert.

Gezeigt werden Sequenzen aus den Bereichen Musik, bildender Kunst und Figurenspiel, die unterschiedlich miteinander verwoben sind.

Der Atelier-Charakter des Kunstfängers betont die Aufführungsart als Werkschau, die Wahl der Instrumente, Objekte und Stücke die künstlerische Inspiration.

Improvisation ist beabsichtigt.

 

Den Anfang machten am Sonntag, den 17.02.2013, Harfe, Collagen und Objektfiguren.

Harfe: Juliane Bärwaldt, Collagen und Objektfiguren: Markus Welz

 

Bilder zu "Fädenreich"

 

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schreinermeister Max Grünholz